Wie würdest du allgemein die Aufgaben deines neuen Teams beschreiben?
Ich würde sagen, wir sind eine Servicestelle im Haus für allen touristischen und datengetriebenen Belangen. Es geht darum, relevante Informationen, Daten und Innovationen für das Haus, unsere Stakeholder zur Verfügung zu stellen und zu schauen, dass sie Nutzung finden. Die Entwicklungen in unserem Bereich sind sehr schnell und tauchen teils sehr kurzfristig auf. Wir versuchen bestmöglich am Ball zu bleiben und den größtmöglichen Mehrwert herausarbeiten zu können.
Man merkt schon, Daten spielen bei euch eine Schlüsselrolle…
Ja, eines meiner Lieblingsmotto lautet ja „Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. In diesem Spruch steckt sehr viel Wahrheit. Am Anfang liegen unbearbeitete Rohdaten vor, die dann im Laufe der Bearbeitung Ergebnisse liefern, und zwar interessanterweise gerne auch das, was du hören möchtest. Deshalb ist es extrem spannend, wie man mit diesen Daten umgeht, wie man sie im Kontext bewertet und analysiert. Aber auch gefährlich, weil Daten sehr viel Macht bergen. Wir bewegen uns derzeit stark in Richtung datengetriebene Entscheidungen und das ist auch gut. Gleichzeitig müssen wir uns immer intensiver mit der Interpretation beschäftigen und die richtigen Fragen stellen, um letztendlich zur richtigen Antwort zu kommen.
Bleiben wir kurz beim Thema Daten. Der Datenschutz ist ja ein sehr zweischneidiges Thema: Im Marketing durchaus hinderlich, privat eher hilfreich. Wie siehst du das?
Beruflich ist es tatsächlich eine Hürde, man könnte da nämlich noch viel mehr machen, als man darf. Als Privatperson ist mir der Datenschutz aber sehr wichtig. Die DSGVO ist meiner Meinung nach wichtig und richtig. Die Onlinemarketing-Branche stöhnt zwar darunter, entwickelt sich aber durch die Notwendigkeit, Lösungen finden zu müssen, unglaublich schnell weiter und das ergibt oftmals wieder neue spannende Projekte und Fragen für uns im Team.
Kommen wir von den Daten zur Innovation. Innovation ist zwar ein sehr geläufiger Begriff, kann aber ganz unterschiedlich interpretiert werden. Was bedeutet er denn für dich?
Managen bedeutet für mich in die Vergangenheit zu sehen, daraus zu lernen und begangene Fehler zu vermeiden und zu optimieren. Das ist essentiell für unser Tagesgeschäft und enorm wichtig, um überhaupt auch in die Lage zu kommen innovativ agieren zu können. Wenn ich zusätzlich auch nach vorne schaue, Themen, Trends, Potentiale erkenne oder selbst initiiere, dann bin ich innovativ. Dazu gehört auch, Mut zu zeigen und Wege zu beschreiten, die man noch nicht kennt. Das in die Zukunft Gerichtete und der Mut, Dinge anzusehen und zu probieren, ist für mich Innovation.
Ist die Tirol Werbung innovativ?
Ja, schon, weil wir auch immer wieder den Mut haben, neue Wege zu beschreiten. Beispielsweise haben wir uns im Bereich der Kampagnen von Markt- hin zu Themenkampagnen entwickelt und entwickeln uns jetzt weiter zu Zielgruppenkampagnen. Auch in der Corona-Krise hat sich die Tirol Werbung sehr stark präsentiert und neue Aufgaben übernommen und abgewickelt. Vielleicht hat das auch irgendwie mit dem Blick über den Tellerrand zu tun. Wir sehen, wo wir einen Mehrwert schaffen können, wo wir Impulse setzten können und werden aktiv.
Und wie sieht die Zukunft im Bereich Daten und Innovation aus? Welche Herausforderungen stehen an?
Der Bedarf nach datengetriebenen Tools und Entscheidungen wird sicher weiterhin steigen, das müssen wir als Team abdecken. Da ist massiv Know-How in Sachen Daten abholen, aufbereiten und analysieren gefragt, dafür braucht es Profis in Sachen Data Science und Data Engineering. Umso mehr wir uns weiterentwickeln, umso qualitativ hochwertiger und vielseitiger wird unser Output. „Klassische“ Marktforschung verschmilzt immer enger mit digitalen Möglichkeiten. Dadurch ergeben sich komplett neue Betätigungsfelder und Fragestellungen. Die Anforderungen werden sicher vielschichtiger und ich gehe davon aus, dass der Bedarf in der Tirol Werbung und in der Lebensraum Tirol Holding weiterwächst.