Als Vorsitzender des höchsten tourismuspolitischen Gremiums Tirols will Mario Gerber Akzente setzen – im Interview spricht der erfolgreiche Hotelier über die geplanten Weichenstellungen im neu bestellten Tyrol Tourism Board (TTB).
Mario Gerber über geplante Weichenstellungen im neu bestellten Tyrol Tourism Board (TTB).
Als Vorsitzender des höchsten tourismuspolitischen Gremiums Tirols will Mario Gerber Akzente setzen – im Interview spricht der erfolgreiche Hotelier über die geplanten Weichenstellungen im neu bestellten Tyrol Tourism Board (TTB).
In der neuen Tourismusstrategie für das Land, dem Tiroler Weg, wird betont, dass der Dialog mit der Bevölkerung Priorität hat – an welchen Stellschrauben werden Sie hier drehen?
In jedem Fall müssen wir als Tourismuswirtschaft wieder in einen offeneren Dialog mit der Bevölkerung treten und uns den kritischen Fragen stellen. Denn eines steht fest: Für einen erfolgreichen Tourismus brauchen wir die Bevölkerung an unserer Seite. Deshalb sind wir aktuell auch dabei, unter dem TTB den Koordinationsausschuss Tourismus neu zusammenzustellen. Hier werden künftig auch kritische Stimmen eingeladen, die andere Ansichten einbringen. Ich erwarte mir durchaus, dass es hitzige Diskussionen werden, die aber auch zu mehr gegenseitigem Verständnis und konstruktiven Lösungen führen. Natürlich ist das ein intensiver Weg, aber am Ende geht es um gute Lösungen für unseren gemeinsamen Lebens-, Erholungs- und Wirtschaftsraum.
Was wird sich im Tyrol Tourism Board unter Ihrer Leitung künftig ändern?
Das TTB war immer schon ein innovatives Board und ich möchte betonen, dass meine Vorgänger eine ausgezeichnete Arbeit geleistet haben. Jetzt wird das höchste touristische Gremium auch von jungen Menschen geprägt. Mit diesem Wechsel wird deutlich, dass wir generationsübergreifend gestalten.
Diese jungen Kräfte stehen für neue Perspektiven und pflegen einen breiten Austausch. Es ist mir enorm wichtig, junge Menschen zu motivieren den Tourismus mitzugestalten und sie gleichzeitig auf diesem Weg zu unterstützen.
In welchen Bereichen möchten Sie mit Ihrem Team den Tiroler Tourismus weiterentwickeln?
Der Dialog mit der Bevölkerung muss wieder von einem Miteinander geprägt sein. Zudem wird der Fachkräftemangel zu einem Zukunftsthema für unsere gesamte Gesellschaft. Im Tourismus passiert viel für Mitarbeiter – wenn ich beispielsweise an Initiativen wie Ischgl Crew oder Job-Life Achensee denke. Aber wir müssen konkrete Lösungen erarbeiten bei Themen wie Arbeitszeitmodellen oder Möglichkeiten für Kinderbetreuungen. Weiters geht es um die konkrete Umsetzung für die im Tiroler Weg definierte Grenze von 300 Betten bei Neuprojekten. Wir wollen damit auch den Familienbetrieben und der jungen Generation den Rücken stärken. Es stehen viele Betriebsübergaben an, diese neue Unternehmergeneration gehört begleitet, unterstützt und motiviert.
Der strategische Beirat der Tirol Werbung, das Tyrol Tourism Board (TTB), wurde im Frühjahr neu aufgestellt und präsentiert sich seither auch mit jungen Branchenvertreterinnen und -vertretern.